Jacke wie Hose

Im Rahmen der 25-Jahr-Feier der Stadt Rodgau zeigten das Frauenbüro, die Umweltabteilung und das Agenda-Team im September 2002 die Ausstellung "Jacke wie Hose - Kampagne für Saubere Kleidung".

Die Ausstellung informiert wie die Designer- Jeans in die Läden kommt und welche Wege sie bis dahin zurückgelegt hat. Wie viel hier für die Kleidung bezahlt werden muss und wie wenig Geld die Arbeiterinnen in der Dritten Welt für ihre Arbeit bekommen. Durchschnittlich verbrauchen die Einwohner der Bundesrepublik 26 Kilogramm an Textilien pro Person - damit sind Deutschen Weltspitze. Pro Kopf und pro Jahr werden hier ca. 900 Euro für Kleidung ausgegeben. Ein großer, attraktiver Markt für die Textilindustrie.

Ein weltweites Netz internationaler Arbeitsteilung prägt heute den Textil- und Bekleidungsmarkt und macht es für die Verbraucher kaum noch nachvollziehbar, wo und wie die Kleidung hergestellt wurde, die sie am Leib tragen. Auch die Zusammensetzung des Kaufpreises ist für die Käuferinnen und Käufer nicht klar.

Bedauerlicherweise erhalten die Näherinnen nur einen kleinen Anteil des Verkaufspreises: Für 15 Euro - oder weniger - im Monat arbeiten Frauen in den Bekleidungsfabriken in Sri Lanka und anderen Ländern unter unzumutbaren Bedingungen. Die tatsächliche Näharbeit stellt den arbeitsintensivsten Teil des Textil- Fertigungsprozesses dar. Sie erfolgt deshalb dort, wo die billigsten Arbeitskräfte vorhanden sind. Und die billigsten Arbeitskräfte sind überall nach wie vor Mädchen und Frauen.

Nicht nur die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie stellen ein Problem dar, auch der Energieaufwand ist beachtlich: Bevor ein Kleidungsstück bei den Kunden anlangt, sind Roh- und Halbprodukte oft schon mehrfach über den Globus transportiert worden. Eine Jeans hat ohne weiteres bereits 19.000 km Weg hinter sich, bevor sie bei Otto, C&A, Esprit, Benetton etc. über die Ladentische geht.

Die Kampagne Saubere Kleidung versucht mit der Ausstellung über die Herstellungsbedingung von Textilien zu informieren und die Verbraucher aufzuklären. Sie zeigt mit der Darstellung und Anbindung an die europaweite "Kampagne für Saubere Kleidung" Handlungsmöglichkeiten auf, wie wir uns hier für die Einhaltung fundamentaler Arbeits- und Menschenrechte in der Bekleidungsindustrie einsetzen können.


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