Presse-Echo

"Neue Form der Bürgerbeteiligung"

Lokale Agenda 21 vorgelegt / Etwa 50 Bürger formulieren ein Leitbild für die Zukunft Rodgaus

Rodgau (eh) - Die Arbeitsgruppen der "Lokalen Agenda 21" haben gestern im Rathaus ihre Ergebnisse überreicht. Das rund 90-seitige Werk dokumentiert die Arbeit der letzten beiden Jahre. Es enthält ein Leitbild zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt Rodgau, Ziele zur Umsetzung dieses Leitbildes und vier ausgearbeitete Projektvorschläge.

"Der erste Meilenstein des Agenda-Prozesses ist abgeschlossen", freut sich Pia Gattinger, die gemeinsam mit Juditha Sender die Arbeit der vier Gruppen koordiniert hatte. Etwa 50 Bürger hatten daran mitgewirkt. "Eine neue Form der Bürgerbeteiligung", lobt Stadtverordnetenvorsteher Edmund Brehm. Er sei sicher, dass sich die Stadtverordneten "in aller Ernsthaftigkeit" mit den Ergebnissen befassen werde.

Auch Bürgermeister Thomas Przibilla spricht von "Neuland", das in der Zusammenarbeit zwischen Bürgern und städtischen Gremien betreten werde. Bisher sei es nicht üblich gewesen, dass Gruppen von Bürgern "in Antragsform" ihre Vorschläge einbringen. Nur aus formalen Gründen habe er das Agenda-Papier ins Parlament eingebracht, ohne es inhaltlich zu vertreten.

In Ausschüssen und Ortsbeiräten hatte es Irritationen gegeben, weil der Bürgermeister nicht zur Erläuterung des Papiers anwesend war. Die Erste Stadträtin und andere Magistratsmitglieder erklärten sich außer Stande, zur Bürgermeister-Vorlage Stellung zu nehmen. Sibylle Stallmann-Beseler von der Arbeitsgruppe "Soziales Zusammenleben" hofft, dass solche "Missverständnisse" die weitere Beratung nicht trüben.

Die Arbeit der letzten zwei Jahre habe gezeigt, "welche Dynamik, welche Kompetenz und welches Engagement von Bürgern ausgehen kann", sagt Martin Skaliks von der Gruppe "Hochbau/Städtebau". Auch jenseits des klassischen Weges über Parteien und Gremien setzten sich Bürger für ihre Stadt ein.

Alle Arbeitsgruppen wollen ihre Tätigkeit fortsetzen. Sie wollen Wirtschaft, soziale Belange und Stadtentwicklung mit dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang bringen. Voraussetzung dafür sei eine neue Kultur der Bürgerbeteiligung.

Ein erstes Projekt der Agenda 21 hat das Stadtparlament bereits auf den Weg gebracht: Der Magistrat prüft Möglichkeiten und Kosten der Einrichtung eines Rodau-Parks.

Mehr Informationen im Internet:

(Offenbach-Post 14.2.2001)

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