Presse-Echo

Altbau an der Ortsdurchfahrt als Begegnungsstätte im Gespräch

Agenda-Gruppe will "Kohlepeter-Haus" nicht dem Abrissbagger überlassen

Nieder-Roden (eh) - Das so genannte "Kohlepeter-Haus" an der Ober-Rodener Straße könnte zu einer Begegnungsstätte mit Kulturscheune werden. Diesen Vorschlag hat die Agenda-21-Gruppe "Soziales Zusammenleben" vorgestellt.

Das Anwesen gehört der Stadt Rodgau, steht seit Jahren leer und ist - wie viele städtische Immobilien - seit langer Zeit nicht renoviert worden.

Die politischen Parteien in Nieder-Roden haben andere Pläne mit dem"Kohlepeter-Haus". Die CDU will es abreißen lassen, um eine Fußwegverbindung zwischen Ober-Rodener Straße und Schulstraße zu schaffen. Die SPD, die sich dort noch vor Jahresfrist ein "Haus der Vereine" vorstellen konnte, will das Anwesen nun an einen privaten Investor verkaufen: Es sei "in geradezu idealer Weise für eine Mischnutzung Wohnen/Gewerbe/Dienstleistung geeignet".

Haus, Scheune und Nebengebäude wurden 1936 von der Familie Keller errichtet, die dort eine Kohlenhandlung betrieb. Anfang der 90-er Jahre kaufte die Stadt die Immobilie für rund 600.000 Mark als Abrissobjekt: Im damaligen Altortsrahmenplan war an dieser Stelle ein Parkplatz vorgesehen.

Die Agenda-Gruppe "Soziales Zusammenleben", die aus engagierten Bürgern besteht, schlägt eine Alternative zu Verkauf oder Abriss vor: Ein "Haus der Begegnung" für Alt und Jung und für Menschen aller Nationalitäten. Dies könne den alten Ortskern aufwerten und beleben.

"Aus unserer Sicht ist das Kohlepeter-Haus als Gesamtheit viel zu attraktiv, um für einen Wegdurchbruch abgerissen zu werden", schreibt die Agenda-Gruppe. Durch Hof und Nebengebäude böten sich vielfältige Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten. Eine ähnlich gut geeignete Liegenschaft in gleicher zentraler Lage sei nicht in städtischem Besitz.

Das Konzept sieht im Haupthaus Gruppen- und Projekträume, Fotolabor und Internetcafé vor. Dort könnten Kurse, Beratung und Hausaufgabenbetreuung stattfinden. Der Hof mit überdachtem Freisitz könne als Café mit Spieltischen und Bereich für Gespräche genutzt werden, ein angebauter Schuppen als Fahrradwerkstatt für Jugendliche, und die sehr gut erhaltene Scheune könne zur Kulturscheune ausgebaut werden.

(Offenbach-Post 14.9.2001)

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