Presse-Echo

Wie stehen die Rodgauer zur Rodaurenaturierung?

Städtisches Lokale-Agenda-Team verteilt Fragebogen an 1000 Rodgauer Haushalte

Von Juliane Mroz

Interessieren sich die Rodgauer für die Aktionen der Lokalten Agenda 21? Wie stehen sie zu Rodau-Park und Rodaurenaturierung, zum Passivhaus-Projekt, zur Verkehrsberuhigung? Das will die Stadt Rodgau jetzt durch einen Fragenbogen herausfinden, der an 1000 Haushalte verteilt wird und auch im Internet ausgefüllt werden kann.

RODGAU. Flüsse zu begradigen war früher groß in Mode. In ein steinernes Bett oder in betonierte Röhren gezwängt, nehmen sie weniger Platz weg. Heute sind auch die negativen Folgen bekannt: Hochwasser, Absinken des Grundwasserspiegels und Erosion. Außerdem leben in und an einem Fluss, der überall gleich schnell fließt, weniger Tier- und Pflanzenarten als in einem abwechslungsreichen Biotop. Schon seit etwa zehn Jahren gibt es Bestrebungen, die Rodau wieder in ihrem natürlichen, krummen Bett fließen zu lassen. "Es gibt inzwischen schon einig Stellen, an denen die Rodau von sich aus mäandert", berichtet Margarete Göhmann aus dem städtischen Umweltamt.

Nach dem Vorschlag der Lokale-Agenda-Gruppe "Grün in der Stadt" soll die Rodau von selber wieder anfangen, sich zu schlängeln, doch das kann durchaus ein paar Jahre dauern, so Göhmann. An einigen Stellen ist es bereits passiert, an anderen sei es sinnvoll, nachzuhelfen - durch Ausbaggern, Uferbepflanzung und künstliche Hindernisse. Die Kosten für die Renaturierung der Rodau werden voraussichtlich zum allergrößten Teil vom Land getragen, sagt Rodgaus Pressesprecherin Sabine Fischer. Um wie viel Geld es sich handelt, steht noch nicht fest. "Das ist alles noch in der Planung", so Fischer.

Wie groß das Interesse der Rodgauer an der Rodaurenaturierung, dem Passivhaus-Projekt, der Verkehrsberuhigung und anderen Themen der Lokalen Agenda 21 ist, soll jetzt mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt werden, der an rund 1000 Haushalte verteilt wird. Auch im Internet unter www.rodgau.de kann der Fragebogen in deutsch, englisch oder türkisch ausgefüllt werden. Die Ergebnisse der Befragung sollen mit den Ergebnissen aus acht anderen deutschen Kommunen verglichen werden. Damit die Relationen stimmen, untersucht das Agenda-Team der Stadt gleichzeitig auch die Bevölkerungsstruktur, die Anzahl der Vereine und Initiativen und die Flächennutzung im Stadtgebiet. In dem Fragebogen geht es außerdem um Freizeit- und Konsumverhalten, um politische Planung und um Angebote und Dienstleistungen der Stadt.

Die Bürgerbefragung zur Lokalen Agenda gehört zum Pilotprojekt "Vergleichsring Lokale agenda 21", das von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle und Misereor organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird.

(Frankfurter Rundschau 5.3.2002)

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